Fast schon will er allem ein Ende setzen, da erscheint ihm Mephistopheles – und die beiden schließen einen Pakt: Mephisto will Faust zurück ins „wilde Leben“ mit all seinen Genüssen und Verlockungen führen und ihm dabei jeglichen Wunsch erfüllen. Sollte es ihm gelingen, Faust mit sich und der Welt zu versöhnen, so dass er zum Augenblick sagt: „Verweile doch, du bist so schön“ – dann gehört Fausts Seele im Jenseits ihm. Faust lässt sich auf den Handel ein und macht sich, verjüngt und mit Mephisto an seiner Seite, auf die Jagd nach der Glückseligkeit.
Als er das unschuldige junge Gretchen kennen lernt und sich in sie verliebt, verspricht er sich von ihrer Eroberung den höchstmöglichen Lustgewinn. Doch das Glück wird ihm bald schal; Faust bleibt rastlos. Er möchte mehr, möchte weiter – koste es, was es wolle…
Goethes „Faust“ – Gipfelwerk der Dichtkunst, ein Drama für die Ewigkeit, das gewaltigste deutsche Bühnenstück aller Zeiten. So und ähnlich wurde das Werk bereits betitelt. Kann man es auf die Bühne bringen, ohne sich vom Ruhm, der ihm vorausgeht, einschüchtern zu lassen?
Der junge britische Regisseur Ryan McBryde, der im Alten Schauspielhaus zuletzt „1984“ derart fulminant inszenierte, dass er damit für den wichtigsten deutschen Theaterpreis, den FAUST, nominiert wurde, nimmt die Herausforderung an. Er nähert sich dem größten aller deutschen Klassiker respektvoll und doch mit frischen, spannenden Ideen – und wird Goethes Meisterwerk in ganz neuem Licht präsentieren.