Urteile (revisited) - Nach dem Prozess
Ein dokumentarisches Theaterprojekt über die Opfer des NSU in München
von Christine Umpfenbach und Azar Mortazavi
entstanden am Residenztheater München
im Rahmen des bundesweiten Theaterprojekts „Kein Schlussstrich!“ des „Licht ins Dunkel e.V.“
Das dokumentarische Theaterstück erzählt die Geschichte der NSU-Morde aus der Perspektive von Verwandten, Freund*innen und Arbeitskolleg*innen der Opfer. Sie galten jahrelang als Verdächtige in den Ermittlungen, die fälschlich von organisierter Kriminalität im türkischen Milieu als Tathintergrund ausgingen. Jenseits der juristischen Sprache des Prozesses werden nicht nur die Ereignisse neu befragt und aus heutiger Perspektive 20 Jahre später beleuchtet, sondern auch Vorurteile und struktureller Rassismus sichtbar, die eine Aufklärung der Morde über Jahre verhindert haben.
Altersempfehlung ab 14 Jahren
Das Theaterfestival „Made in Germany“ zeigt die Vielfalt interkultureller Theaterproduktionen aus ganz Deutschland. Dabei werden sowohl Inszenierungen von Theaterhäusern als auch Projekte freier Künstlerinnen bedacht. Das Spektrum reicht von klassischem Sprechtheater über Tanz-, Musik- und Figurentheater, Performance bis hin zu Kinder- und Jugendtheater. Gemeinsam ist den ausgewählten Stücken – die alle zum ersten Mal in Stuttgart gezeigt werden – die inhaltliche und künstlerische Auseinandersetzung mit Aspekten, Potenzialen, Chancen sowie auch Konflikten und Herausforderungen der Einwanderungsgesellschaften. Das Besondere: Für die Auswahl der Inszenierungen zeichnet eine Bürgerjury aus theaterinteressierten Zuschauerinnen verantwortlich, deren Zusammensetzung die Vielfalt der Stadtgesellschaft widerspiegelt.
„Made in Germany“ wird vom Forum der Kulturen e.V. gemeinsam mit zwölf Stuttgarter Theatern, darunter die Schauspielbühnen in Stuttgart, veranstaltet.
Weitere Informationen www.madeingermany-stuttgart.de