Geld regiert die Welt: Das weiß Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz, ebenso wie Kurfürst Friedrich von Sachsen. Wenn der eine die Einkünfte des anderen zu schmälern droht, muss gehandelt werden. Und das tut Friedrich, als ihm Einbußen durch Albrechts Ablasshandel drohen. Um der katholischen Kirche und ihren Vertretern samt ihres Augsburger Geldgebers Jakob Fugger Sand ins Getriebe zu streuen, setzt Friedrich auf Martin Luther: der Theologe und Professor an der Wittenberger Universität soll seine Thesen, eigentlich gegen den Missbrauch des Ablasshandels geschrieben, um- und ausarbeiten. Auf Geheiß des Fürsten schickt Luther eine Beschwerde an Albrecht, die bald auch den Papst erreicht.
Im Vorfeld der anstehenden Wahl zum deutschen Kaiser kommt es nun zu handfesten Interessenkonflikten zwischen den Habsburgern, dem Haus Fugger, dem Papst und den Kurfürsten. Friedrich von Sachsen hält mit Luther eine entscheidende Trumpfkarte in der Hand. Der Reformator soll ihm die theologische Rechtfertigung für die Übernahme des Kirchenguts liefern, aber gleichzeitig nicht an den Säulen der Macht rütteln. Doch im Volk gärt es, und Luther ist längst viel zu populär. Sein Mitstreiter Thomas Münzer schlägt bald revolutionäre Töne an…
Der Reformator Martin Luther als Spielball der Mächtigen: Dieter Forte zeichnet in seinem Schauspiel kein Heldenbild von Luther, dessen Anschlag der 95 Thesen an das Portal der Schlosskirche zu Wittenberg sich in diesem Jahr zum 500. Male jährt. In dem Stück, das die Jahre 1514 bis 1525 bespiegelt, erleben wir Menschen, die im Netz der Macht verstrickt werden. Kirchengeschichte, Politik und Wirtschaft zur Zeit der Reformation: ein Krimi um Macht, Geld und die zeitlosen Global Player dieser Welt.