Wolfgang Seidenberg absolvierte seine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und hatte dort auch seine ersten Engagements, u. a. am Akademietheater, am Schauspielhaus und am Theater der Jugend. Unter der Intendanz von Peter Lotschak spielte er über neun Jahre bei den Bad Hersfelder Festspielen, u.a. die Titelrollen in „Jedermann“ und „Tartuffe“. Einem breiten TV-Publikum bekannt wurde Wolfgang Seidenberg durch die Rolle des Klempnermeisters Frank Töppers in der ARD-Vorabendserie „Marienhof“, die er von 1995 bis 2011 übernahm. Neben Gastrollen in anderen Fernsehserien spielte er auch in Kinofilmen, z. B. einen SS-Aufseher in Spielbergs „Schindlers Liste“ und in mehreren Produktionen des Filmemachers Roland Reber. Mit der Regisseurin Silvia Armbruster arbeitete er über mehrere Jahre in der freien Gruppe Theater Wahlverwandte und am Theater in Kempten zusammen, auch als Dramaturg und Regisseur. Produktionen wie „Die Legende vom heiligen Trinker“ gastierten u.a. am Theaterhaus Stuttgart. Für das EuroStudio Landgraf stand Seidenberg seit 1988 in zahlreichen Tourneeproduktionen auf der Bühne, u. a. als Richard III. in Shakespeares gleichnamigem Drama, in Lutz Hübners „Frau Müller muss weg“, als John Proctor in Arthur Millers „Hexenjagd“ (Regie: Volkmar Kamm) und zuletzt als medizinischer Sachverständiger Dr. Sperling in Ferdinand von Schirachs „Gott“ (Regie: Miraz Bezar).
An den Schauspielbühnen Stuttgart spielte er bisher den Pater Flynn in „Zweifel“ (Regie: Harald Demmer) und den Zampano in „La Strada“ (Regie: Stephan Bruckmeier). Als Antonio Salieri in „Amadeus“ kehrte er 2021/2022 erneut an das Alte Schauspielhaus zurück. In der Spielzeit 2023/2024 ist er in „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza wieder hier zu sehen.