Stella ist mit dem polnischstämmigen Arbeiter Stanley Kowalski verheiratet, einem ungehobelten, brutalen, jedoch körperlich ungemein attraktiven Mann, den die kultivierte Blanche unverhohlen verachtet. Stanley dagegen geht die affektierte, überreizte Art seiner Schwägerin schon bald auf die Nerven. Als Blanche versucht, einen Keil zwischen das Ehepaar zu treiben, geht er zum Gegenangriff über: Er deckt Blanches dunkle Vergangenheit auf und zerschlägt die heile Welt der Illusionen, in die sie sich geflüchtet hat. Zudem hintertreibt er Blanches aufkeimende zarte Beziehung zu dem schüchternen Mitch und zerstört somit ihre letzte Hoffnung, ihr Leben wieder in der Realität zu verankern. In der brütenden Hitze von New Orleans eskaliert der Konflikt der beiden ungleichen Gegner schließlich, und es kommt zur Katastrophe…
„A Streetcar Named Desire“, 1947 in New York uraufgeführt und bald darauf von Elia Kazan mit Vivien Leigh und Marlon Brando in den Hauptrollen verfilmt, ist Tennessee Williams’ bekanntestes Drama. 1948 erhielt er dafür den Pulitzer-Preis. Meisterhaft beschreibt Williams in diesem Stück (das von Helmar Harald Fischer ins Deutsche übertragen wurde) das Aufeinandertreffen zweier Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Der Konflikt zwischen Blanche und Stanley ist der Konflikt zwischen Illusion und Wirklichkeit, zwischen weiblicher Poesie und männlicher Härte, zwischen Sehnsucht und Trieb. So entstand ein psychologisch subtiles und ungemein packendes Melodram um menschliche Leidenschaften und Lebenslügen.