Zuschauerstimmen zur Premiere von “Biedermann und die Brandstifter”
Kaum ein Stück spiegelt unseren Umgang mit derzeit herrschenden Problemen – von Rechtsextremismus und Antisemitismus über Kriegsgefahr bis hin zu wirtschaftlichem Abstieg – so interessant wie „Biedermann und die Brandstifter“.
Obwohl in der ganzen Stadt eindringlich vor zerstörerischen Bränden gewarnt wird, lädt der Unternehmer Gottlieb Biedermann zwei mutmaßliche Brandstifter in sein Haus ein. Statt sich gegen die offensichtliche Gefahr zu wehren, hofft er, dass er die Verbrecher durch freundliches Entgegenkommen dazu bringen kann, seine Familie und seinen Besitz zu verschonen.
Die Geschichte des Bürgers Gottlieb Biedermann ist eines der bekanntesten Theaterstücke des Schweizer Dramatikers Max Frisch. Der legendäre Berliner Kritiker Friedrich Luft bezeichnete das Stück als „Weltanschauungsgroteske mit Ulk, Ironie und tieferer Bedeutung“. Seit der Uraufführung 1958 ist es aus den Spielplänen der deutschsprachigen Theater nicht wegzudenken – und hat gerade erneut an Aktualität gewonnen. Denn das parabelhafte „Lehrstück ohne Lehre“ zeigt, welche Folgen Vertrauensseligkeit, feige Kompromissbereitschaft und falsche Rücksichtnahme für unsere Gesellschaft haben können.
Als Ehepaar Biedermann kehren Peter Bause und Hellena Büttner, die zu den bekanntesten deutschen Film- und Fernsehdarstellern ihrer Generation gehören, an unser Theater zurück, wo sie bereits in „Jeder stirbt für sich allein“ gefeiert wurden.