Fabelhafte Rollen für ein spielfreudiges Ensemble, eine bühnenmächtige Sprache und ein Politkrimi, den die Gegenwart geschrieben zu haben scheint.
Schillers Königinnendrama, 1800 erstmals aufgeführt, fragt nach dem Verhältnis von Macht und Moral. Die Figuren sind verstrickt in ein Netz aus persönlichen Interessen und politischen Handlungszwängen, hin- und hergerissen zwischen Gefühl und Kalkül.
Maria Stuart, Königin von Schottland und Katholikin, ist seit vielen Jahren die Gefangene der englischen Königin Elisabeth. Marias Todesurteil ist gefällt. Doch die protestantische Elisabeth, um ihr Ansehen besorgt, zögert noch, ihre Unterschrift darunter zu setzen.
Mortimer, ein katholischer Konvertit, plant im Geheimen Marias Befreiung. Diese setzt ihre Hoffnung jedoch auf Leicester, einen Günstling der Königin. Leicester arrangiert ein Treffen der beiden Frauen, das jedoch nicht in der erhofften Annäherung mündet.
Zwei Herrscherinnen gefangen im Teufelskreis der Macht – mit Maria Stuart und Königin Elisabeth schuf Friedrich Schiller zwei der größten Frauengestalten der Weltliteratur.
Der Regisseur Martin Schulze inszeniert zum ersten Mal am Alten Schauspielhaus. Zu seinen künstlerischen Stationen gehören u.a. die Staatstheater in Braunschweig, Kassel und Karlsruhe.